Wieland-Stiftung trauert um den Shakespeare-Übersetzer Frank Günther

Die Deutschen haben einen besonderen Bezug zu Shakespeare. Shakespeare fasziniert sie. Damit er sie faszinieren kann, bedarf es – zumindest für die meisten Menschen – der Übertragung der englischen Texte ins Deutsche. Und hier trafen sich die Leistungen Christoph Martin Wielands und Frank Günthers. Frank Günther übertraf Wieland in den Übersetzungen. Wielands Übersetzungen waren ein guter Anfang, enthielten jedoch auch zahlreiche Kürzungen, Anpassungen und Ungenauigkeiten. Er übersetzte außer im Sommernachtstraum ausschließlich in Prosa, selbst wenn Shakespeare den Blankvers nutzte oder gar reimte. Nach Wieland übersetzten noch zahlreiche Dichter und Gelehrte Shakespeare: Johann Joachim Eschenburg, Wilhelm August Schlegel, Ludwig Tieck, Dorothea Tieck und Erich Fried, um nur einige zu nennen. Aber keinem von ihnen gelang, was einem Mann aus dem Landkreis Biberach gelang, nämlich Frank Günther, der als Erster sämtliche Stücke Shakespeares ins Deutsche übertrug: 37 Dramen plus die Sonette. Frank Günther wurde für seine großartige Leistung ausgezeichnet. 2001 erhielt er den Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreis, 2011 den Johann Heinrich Voss-Preis von der Deutschen Akademie der Sprache und Dichtung sowie 2018 den Kulturpreis des Landkreises Biberach für seine herausragenden Übersetzungen.

Am vergangenen Donnerstag ist Frank Günther im Alter von 73 Jahren in Ulm gestorben.

 

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