Ausschreibung 2025

 

Wieland-Übersetzerpreis 2025 geht an Tanja Handels

Der Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreis 2025, in diesem Jahr ausgeschrieben für die herausragende Übersetzung eines historischen Romans, geht an Tanja Handels für ihre Übertragung von „Betrug“ der britischen Autorin Zadie Smith.

Der mit 15.000 Euro dotierte Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreis, finanziert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, wird vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e. V. verliehen. Der Preis wird am Dienstag, 28. Oktober um 18:30 Uhr in Biberach an der Riß verliehen und von der Christoph Martin Wieland-Stiftung organisiert.

Die Mitglieder der diesjährigen Jury, bestehend aus den Literaturübersetzerinnen Eva Bonné, Kristina Kallert und Elena Kritzokat sowie den Literaturwissenschaflerinnen Claudia Kramatschek und Jutta Heinz, begründen ihre Entscheidung wie folgt: „Mit „Betrug“ legt Zadie Smith einen historischen Roman vor, der ausgehend von einer historischen Begebenheit, dem sogenannten Tichborne-Fall, einem der aufsehen-erregendsten britischen Gerichtsprozesse, ein dichtes Textgewebe aus authentischen Figuren und Ereignissen erschafft, angereichert ist durch fiktionale Stränge und Stimmen. Die Autorin entfaltet darin ein nuancenreiches Panorama Großbritanniens im ausgehenden 19. Jahrhundert. Tanja Handels Übersetzung ist äußerst raffniert und nuancenreich. Dem vielfältgen Figurenpersonal des Romans, das zugleich unterschiedliche soziale Schichten abbildet, verleiht sie eine je eigene Stmme und ein je eigenes Sprachregister. Die Übersetzung glänzt durch einen durchgehend prägnanten Ton, der so grifg wie wendig ist und auf jeder Seite durch frische Bilder und die farbenreiche Gestaltung der sprachlichen Mittel bestcht. So fängt sie den Spagat des Originals zwischen historisch markierter und zeitloser Sprache ein und wagt doch eigenständige Entscheidungen. Dem viktorianischen Zeitalter verleiht sie trefsicher Farbe, dem englischen Humor eine gewitzte Stmme. Die komplexen Ausführungen der so klugen wie sprachverliebten Erzählfgur Eliza Touchet überträgt sie in ebenso rhythmische wie schillernde Satzgebilde. Bis zum Schluss des umfangreichen Romans verliert die Übersetzung dabei nichts an ihrer Spannkraf. Hier schöpf eine Übersetzerin aus ihrem schier unerschöpfichen sprachlichen Fundus und zeigt sich auf der Höhe ihrer Kunst.“

 

Wieland-Übersetzerpreis 2023

Karl-Ludwig Wetzig erhielt den Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreis 2023 für die Übersetzung Dein Fortsein ist Finsternis aus dem Isländischen von Jón Kalman Stefánsson. Zur Preisverleihung sprachen Oberbürgermeister Norbert Zeidler, Staatssekretär Arne Braun, Karen Nölle, Präsidentin des Freundeskreises zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. sowie Heinrich Detering, Professor für Neuere Deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Inspiriert durch die „Playlist“ des Buches wurde der Abend visuell unterstützt von Deffekt Visual Artist.

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